Die Nockenwellen am Zylinderkopf sorgen für die exakte Einhaltung der Steuerzeiten, also das regelmässige Öffnen und Schliessen der Ventile für den Eintritt des Verbrennungsgemisches und den Austritt der Abgase. Dabei sind die Zeitpunkte genauestens einzuhalten.

Der Antrieb dieser Nockenwellen erfolgte früher ausnahmslos durch einfache oder doppelte Ketten im Ölbad. Für Laien sehen diese aus wie Fahrradketten. Diese Ketten müssen gut geschmiert und regelmässig nachgespannt werden. Durch Verschleiss und Temperatureinflüsse werden die Ketten länger und verursachen Geräusche. Zudem ist der Kettenantrieb teuer in Produktion und Ersatz. Die Automobilindustrie hat deshalb in den 70er Jahren nach einem Ersatz für die anfälligen Ketten gesucht. Nach einiger Entwicklungszeit gelang es schliesslich, mit einem Zahnriemen aus Gummi oder Polyurethan die notwendigen Kräfte auch bei hohen Drehzahlen punktgenau zu übertragen.

Jahrelang funktionierte der Antrieb per Zahnriemen ohne Komplikationen. Mitte der 80er Jahre wurde dann der Katalysator eingeführt. Zudem wurde dem Lärm der Kampf angesagt. Als Folge liefen die Motoren in einem ganz engen Temperaturbereich (ca. 95 Grad Wassertemperatur). Die enorme Hitzeentwicklung trug dazu bei, dass die Lebensdauer der Zahnriemen rapide abnahm. Heute sind die vorgeschriebenen Wechselintervalle nicht nur auf die Kilometerleistung beschränkt, vielmehr wird auch der Alterung Rechnung getragen. Die Herstellervorschriften schwanken zwischen 20’000 km (diverse Ferraris) und 120’000 km, fast einheitlich aber maximal 5 Jahre Lebensdauer!

Heute sind verschiedene Hersteller wieder auf Steuerketten umgestiegen, die jetzt auch geräuscharm und wartungsfreundlicher sind. Zudem haben die unzähligen teuren Motorschäden ganz gewaltig am Image einiger Hersteller gekratzt. Mittlererweile sind auch schon die ersten Fahrzeuge mit Zahnriemen als Veteranenfahrzeuge zugelassen. Diesen ist besondere Aufmerksamkeit zu widmen, weil durch die geringe Kilometerleistung und veränderte Serviceintervalle der periodische Ersatz der Zahnriemen nicht automatisch gewährleistet ist.

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Der berühmte Zahnriemen des Ferrari 328 - für den Fachmann kein Problem

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